Motorräder

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Motorradwahl

Ein Adventure-Bike mit mehr als 100 PS… und mehr als 250 Kg Eigengewicht??? Das klingt doch wahrlich abenteuerlich!

Für uns ist bei der Auswahl des fahrbaren Untersatzes weniger eindeutig mehr. Gesucht wird: modern, kräftig, sparsam, kein „ReadytoRace“-Gerät, sondern eher ein Scrambler im Geiste einer XT500. Doch leider hat uns Herr Pierer mit der strategischen Ausrichtung seiner neunen Firmen ein kleines Hölzchen in die Husqvarna-Speichen gesteckt und so landen wSertaoir bei dem einzigen zweckmäßigem  „Dual Sport“-Gerät das der amerikanische Markt noch zu bieten hat, die gute alte BMW GS.

Bei uns fällt die Wahl selbstverständlich aber nicht auf die Zweizylinder, sondern auf die neue G650 Sertao. Leichter, schmal, mit auseichend Federweg für Ausflüge ins Gelände, modernem ABS, sparsame Einspritzung und dazu noch eine riesige Auswahl an Zubehör – Reiseherz, was willst du mehr?

Beschaffung und Zulassung in den USA

Die Auswahl an reisekompatiblen Enduro-Modellen ist in den USA recht eingeschränkt (KLR, DR, GS, eventuell noch die DL-Serie von Suzuki), Zubehör recht teuer, die Motorräder selbst dafür aber spottbillig. Selbst die BMWs (aus Deutscher Fertigung, kein Brasilien-Modell!) sind hier deutlich billiger als im Herstellungsland selbst. Abhängig vom Dollarkurs sind beim Kauf vor Ort Ersparnisse bis zu 25% möglich (bei der 650er GS), ganz abgesehen vom  gesparten Aufwand (Logistik und Kosten) für eine Verschiffung des eigenen Motorrads von und nach Europa zurück. Inspiriert von „No papers- no problems“ der Bundschuhs (http://www.thebundschuhs.de) stürzen wir uns daher ins Experiment “Beschaffung und Zulassung von Motorrädern in den USA”.

Normalerweise werden in den USA Motorräder so einfach verkauft wie in Deutschland ein paar Socken. Der Kunde geht in den Laden (turnhallengroß und bis zu 300 Motorräder in der Ausstellung), unterschreibt einen Kaufvertrag und fährt einfach vom Hof. Erstzulassung bei Neufahrzeugen übernimmt der Händler und Kennzeichen sowie Papiere werden von der Zulassungsstelle dem Käufer per Post nach Hause hinterher gesandt (Dauer: Kennzeichen & „KFZ-Schein“ (DVM) ca 2 Wochen, Besitzurkunde (Title) ca 6 Wochen), solange darf mit einer vorläufigen Zulassung (und ohne Kennzeichen!) gefahren werden. Dieses Procedre unterscheidet sich etwas von Staat zu Staat, aber vereinfacht lässt sich sagen das im Südwesten, (Kalifornien, New Mexico, Arizona, Nevada ua) für eine Zulassung kein „Residental Status“ erforderlich ist und daher in diesen Staaten auch für Ausländer und Touristen die Möglichkeit besteht Fahrzeuge auf den eigenen Namen zuzulassen.

Unterschiedliche Steuersätze der Staaten (VAT und KFZ-Steuern/Gebühren) ergeben unterschiedlich Preise, am teuersten in Kalifornien, allerdings ist hier die Zulassung zu 100% durch den Händler möglich und üblich, so dass wir letztendlich dort unsere BMWs „geordert“ haben. Die einzige „Schwierigkeit“ besteht nur darin einen Händler zu finden der a) bereit ist –entgegen dem üblichen Verkaufsprozess- ein Fahrzeug zu „reservieren“ und die Zulassung vorzubereiten ohne das sich der europäische Käufer schon vor Ort befindet und b) bereit ist seine postalische Adresse für die Zulassung zur Verfügung zu stellen und, nach Eintreffen aller Papiere, diese dann dem Reisenden per Botendienst hinterher zu senden. Wir hatten in Kalifornien bei immerhin 2 von 4 angefragten Händlern positives Feedback dafür erhalten. Wer über ausreichend Zeit verfügt kann dies natürlich auch selbst vor Ort erledigen, bzw. beim Kauf einer Gebrauchtmaschine diesen Prozess ganz umgehen.

Eine Versicherung über den Zulassungszeitraum (mind. 12 Monate) wird im Vorfeld der Zulassung benötigt, kann aber unter Angabe der Fahrgestellnummer VIN (vom Fahrzeug-Verkäufer erfragen) und der Händleradresse auch bereits von Europa aus abgeschlossen werden.  Hier hat sich die Progressive (www.progressive.com) ausgezeichnet bewährt. Nach schriftlicher Bestätigung den Geltungsbereich der Versicherung (gültig ausschließlich in den USA) verlassen zu haben erstattet die Progressive großzügigerweise sogar den überschüssig gezahlten Teil des Jahres-Beitrags zurück! In unserem Fall beliefen sich die Gesamtkosten für die KFZ-Versicherung (zur Zulassung incl 2 Wochen USA-Rundfahrt) final auf gerade einmal ca 5 €/Person!

Tipp: wer nicht auf ein bestimmtes Motorrad-Modell festgelegt ist oder eine „große“ GS sucht (massenweise verfügbar) kann sich auch auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Hier sind, bedingt durch die Zulassungsbestimmungen, einige Fahrzeuge erhältlich die sogar noch immer zugelassen (incl KFZ-schild) und komplett reisebereit sind! Rein in den Laden, Kreditkarte zücken und in den Sonnenuntergang reiten – einfacher gehts nimmer!

Auf einen Blick:

  • Zulassung: In einigen Staaten der US auch für Ausländer ohne Wohnsitz möglich, erledigt in Kalifornien der Händler – auf Anfrage sogar auch auf dessen Adresse, beim Gebrauchtkauf oft schon/noch vorhanden.
  • Versicherung: lässt sich mit Angabe der VIN schon im Vorfeld von Europa aus abschließen, Mindestlaufzeit 1 Jahr, eventuell Rückzahlung der zuviel gezahlten Monate möglich (zB bei der Fa „Progressive“)

Wer auf sein bewährtes Heimat-Bike verzichten kann und bereit ist ein bisschen Zeit am Beginn der Reise mit ein etwas „Trial & Error“ zu verbringen, hat mit dem Kauf vor Ort eine durchaus eine unkompliziert machbare und günstige Alternative zur Hand die Amerikas auf eigenen Rädern zu befahren!

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